Grossbritannien

Die Tories haben endgültig abgewirtschaftet

Wohl noch nie hat ein Regierungschef eines wichtigen Industrielands in nur gut sechs Wochen im Amt so viel Chaos angerichtet und sämtliches Vertrauen verspielt wie die britische Premierministerin Liz Truss. Mit ihrer „Vision“, mitten in einer Inflation durch massive Steuersenkungen auf Pump die Konjunktur anzukurbeln, setzte Truss das Marktvertrauen in das Pfund und die britischen Staatsanleihen leichtfertig aufs Spiel.

Auf Druck der mächtigen Tory-Hinterbänkler des „1922 Komitees“ zog Truss am Donnerstag die Konsequenzen aus ihrem Scheitern und warf den Bettel hin. Angesichts der verheerenden Umfragewerte für die Konservativen dürfte die Tory-Führung alles daran setzen, um vorzeitige Neuwahlen zu verhindern. Allerdings war Truss nach der am Brexit gescheiterten Theresa May und Boris Johnson bereits der dritte Premier, der ohne vorherige Unterhauswahlen in 10 Downing Street einzog. Eine abermalige Premier-Berufung ohne Neuwahlen dürfte das ramponierte Vertrauen der Briten in die Tories sicher nicht aufbessern.

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