Chemie

BASF – Wie fest sitzt Brudermüller noch im Sattel?

Die BASF ist dafür bekannt, dass sie Personalentscheidungen im Vorstand und Aufsichtsrat stets von sehr langer Hand plant, um so für Ruhe und Kontinuität zu sorgen. Umso erstaunlicher ist deshalb, dass der Aufsichtsrat den 2023 auslaufenden Vertrag von Vorstandschef Martin Brudermüller (61) lediglich um ein Jahr bis zur HV 2024 verlängert hat. Zudem ernannte der Aufsichtsrat Dirk Elvermann zum Nachfolger von Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel, dessen Vertrag nach der HV 2023 endet.

In früheren Jahren dienten solche Personalrochaden oft dazu, die Laufzeiten des Vorstands- und des AR-Chefs mit der gesetzlichen Abkühlungsperiode von zwei Jahren zu synchronisieren und die Weichen für einen Wechsel des BASF-Lenkers an die Aufsichtsratsspitze zu stellen. So tauchten Brüdermüllers Amtsvorgänger Jürgen Hambrecht und Kurt Bock unmittelbar nach Ablauf der Auszeit wieder aus dem Abklingbecken auf, um den AR-Vorsitz zu übernehmen. Doch diesmal scheint das nicht der Fall zu sein. So passt die Vertragsverlängerung für Brudermüller nicht mit dem Ende der Amtszeit von Oberaufseher Bock (HV 2024) zusammen, um einen reibungslosen Wechsel in den AR zu orchestrieren. Auch wurde bislang noch kein eindeutiger Nachfolge-Kandidat für Brudermüller aufgebaut. Offiziell wurde die ungewöhnlich kurze Laufzeitverlängerung Brudermüllers mit den aktuell „schwierigen Zeiten“ begründet.

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