Tarifpakt mit Vorbildcharakter
weißer Rauch in der Chemie _ Schon als sich mehr Zeit für die in dritter Runde wieder aufgenommenen Tarifverhandlungen in der deutschen Chemie genommen wurde (Start ein Tag früher), war die Bereitschaft für eine Einigung greifbar. Und tatsächlich konnten sich die als besonders harmonisch geltenden Sozialpartner BAVC und IGBCE in Wiesbaden auf einen neuen Abschluss einigen. Gemeinsam traten die Verhandlungsführer Hans Oberschulte und Ralf Sikorski dann auch vor die Presse, sichtlich müde und erleichtert, die Kuh vom Eis bekommen zu haben.
Der Deal ist dabei erwartbar gesichtswahrend für beide Partner: In zwei Stufen erhalten die 580 000 Beschäftigten je 3,25% mehr Lohn (zum 1.1.23 und 1.1.24), wobei die Erhöhungen flexibilisiert sind und damit aus wirtschaftlichen Gründen jeweils um bis zu drei Monate geschoben werden können. Darüber hinaus machen die Arbeitgeber maximalen Gebrauch von Olaf Scholz‘ Angebot und werden einmalig, auf zwei Tranchen verteilt, insgesamt 3 000 Euro steuer- und beitragsfreies Inflationsgeld zahlen. Die lange Laufzeit bis 30.6.24 (27 Monate inkl. Brückenlösung vom April) schafft indes die für die Betriebe wichtige Planungssicherheit.
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