Goldman Sachs kommt im Privatkundengeschäft nicht zurande
digitalbanken bisher „roadblocks“ _ Bei „Marcus“ handelt es sich nicht nur um einen gängigen Männernamen, sondern auch um das gescheiterte Projekt von Goldman Sachs (GS), im margenarmen Retailgeschäft der letzten Jahre mit einer digitalen Plattform Fuß zu fassen. Ende 2020 hatte der Ex-Chef der Einheit, Harit Talwar, große Töne von wachsenden Kundengeldern (über 100 Mrd. US-Dollar), Erreichen der Profitabilität bis 2022 und der Angebotsausweitung auf vermögende Kunden geschwungen. Ein Jahr später machte er die Biege (offiziell aus Altersgründen), zudem gingen zwei Produktchefs.
Bisher ist Marcus in den USA und UK verfügbar. Medienberichte beziffern den Verlust daraus allein für dieses Jahr auf 1,2 Mrd. Dollar, die Bank will die Zahl nicht kommentieren. Die historisch niedrigen Zinsen haben lange ihr Übriges getan, doch seit die EZB und insb. die Fed die Leitzinsen im Jahresverlauf deutlich angehoben haben, melden Banken steigende Zinsergebnisse. Es gibt also aktuell keine Ausrede, in diese Sparte nicht zu investieren, zumal das schwächelnde Investmentbanking der Branche zusetzt. So sanken in Q3 die Erträge der IB-Sparte von GS auf 1,6 Mrd. Dollar (-57% z. Vj.). Mittlerweile macht das Privatkundensegment (Consumer & Wealth Management) 20% der Gesamterträge aus (2,4 Mrd. Dollar, +18%).
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