Bankenlobby wird weiblicher
Ana Botin rückt an IIF-Spitze _ Die Zeit der reinen Männerbünde in den Lobbyverbänden der Kreditwirtschaft ist endgültig vorbei. Zur Jahreswende übernimmt mit Santander-Chefin Ana Botin erstmals eine Frau das Kommando beim internationalen Bankenverband Institute of International Finance (IIF). Botin tritt dann die Nachfolge von Ex-Bundesbank-Präsident Axel Weber an, der sich nach seinem Abschied aus dem UBS-Verwaltungsrat im vergangenen Frühjahr nun auch von dem Top-Posten beim IIF zurückzieht. Spätestens mit dem Regierungswechsel in Berlin im vergangenen Jahr haben auch der Bankenverband und der DSGV den dringenden Nachholbedarf in Sachen Frauen in wichtigen Führungspositionen erkannt, um bei der Ampel zu reüssieren.
Im September trat Karolin Schriever als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und operative Vizin von DSGV-Präsident Helmut Schleweis die Nachfolge von Karl-Peter Schackmann-Fallis an. Beim BdB übernahm im August Henriette Peucker den neu geschaffenen Posten als Vize-Hauptgeschäftsführerin und musste ohne Schonfrist sogleich für Hauptgeschäftsführer Christian Ossig einspringen, der sich voraussichtlich noch bis November von seinem schweren Unfall erholt. Ihren Kaltstart beim BdB absolvierte die erfahrene Bankerin und Kommunikatorin, die zuvor über zehn Jahre für die PR-Agentur Finsbury Glover Hering aktiv war, jedoch souverän. Dass die beiden Spitzen-Lobbyistinnen auch auf dem internationalen Parkett trittsicher sind, demonstrierten Schriever und Peucker dieser Tage auf der großen IWF-Bühne in Washington. Auf der traditionellen IWF-PK des DSGV übernahm Schriever das wichtige Thema Bankenregulierung und forderte auch von der Politik mehr „Entschlossenheit und unternehmerische Risikobereitschaft“.
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