Munich Re – Für Wennings Jahresziele wird es eng
inflation und Naturkatastrophen _ 3,3 Mrd. Euro Gewinn peilt Joachim Wenning für das laufende Jahr an. Ob das klappt, ist nach unseren Informationen aktuell unsicher. Der Munich Re-Chef hatte zum Halbjahr zwar noch 2,7 Mrd. Euro in seinem Großschaden-Budget. Das Q3 entpuppt sich aber einmal mehr dank der Hurrikan-Saison in den USA als das alles entscheidende Quartal. Während Swiss Re-Kapitän Christian Mumenthaler die Anleger (nicht zum ersten Mal) enttäuscht und eine Gewinnwarnung ausgesendet hat, wonach wegen „Ian“ im Q3 ein Minus von 500 Mio. US-Dollar zu erwarten ist und die für 2022 angestrebte EK-Rendite von 10% wahrscheinlich verfehlt wird, rechnen die Claims-Spezialisten bei Munich Re noch (Q3-Zahlen am 8.11.).
Vor wenigen Tagen kam bereits eine düstere Schätzung von JP Morgan ans Licht. Anhand der Schadenanteile an den großen Stürmen in den letzten Jahren seit „Katrina“ 2005 kommt die US-Bank für Munich Re auf einen Anteil am Hurrikan-Markt von durchschnittlich 3,5% und damit spürbar mehr als die Konkurrenten Swiss Re (2,7%) und Hannover Re (1,1%). „Ian“, der Florida Anfang Oktober verwüstet hat, dürfte für die Versicherungswirtschaft in absoluten Zahlen nach „Katrina“ (80 Mrd. Dollar) mit bis zu 75 Mrd. Dollar der zweitteuerste Hurrikan der Geschichte werde. Auf Munich Re kämen nach dieser Rechnung rd. 2,3 Mrd. Euro zu, was einem Gutteil der Großschadenreserve für das H2 entspricht. Kritikern der von Wenning seit Amtsantritt 2017 angeschobenen Rückversicherungs-Expansion gibt die JP Morgan-Analyse indes kein Futter. In früheren Jahren war der Hurrikan-Marktanteil der Münchener oft noch höher.
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