Bauern – Vom Regen in die Traufe
Während die meisten Deutschen erst zum Jahreswechsel ein neues Kapitel aufschlagen, stecken die hiesigen Landwirte bereits mitten in der Saison 2018/19. Die viel zu lange Dürre auf den Feldern, die insbesondere den Getreide- und Milchbauern schwer zugesetzt hat, steckt vielen noch in den Knochen. Das bange Warten auf Regen ist inzwischen allerdings dem finanziellen Nachspiel gewichen. Wie teuer die Bauern das Debakel tatsächlich zu stehen kommt, wird sich unweigerlich im aktuellen Wirtschaftsjahr offenbaren. Bauernpräsident Joachim Rukwied rechnet wie üblich mit dem Schlimmsten.
Entsprechend sorgenvoll blicken denn auch viele Landwirte ob der hohen Belastungen in die Zukunft, fasst der Vorsitzende des Deutschen Bauernverbandes die Lage auf den Höfen auf einer PK am Donnerstag in Berlin zusammen. Zum Beweis führt er die etwa 8 000 Anträge auf Dürrehilfen ins Feld, die inzwischen bundesweit eingegangen sind. Über die Hälfte gehen dabei auf das Konto niedersächsischer Landwirte, die eine Finanzspritze von Bund und Länder erbitten. Die Stütze ist offenbar nötig, betont Rukwied, doch eine Dauerlösung sei sie nicht. Eine Stärkung des Risikomanagements der Betriebe müsse her. Auf dieses Anliegen pocht Rukwied bereits seit Längerem, fühlen sich die Höfe den Launen der Natur doch immer stärker ausgesetzt. Dass es auf deutschen Äckern und in den Ställen zuletzt wieder entspannter zuging, wird von den Lobbyisten in Berlin allerdings gerne ausgeblendet.
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