Kreditversicherer profitieren von einer Welt voller Risiken
Die Sorgenliste der Kreditversicherer ist lang. Gleich elf verschiedene politische und ökonomische Risiken zählt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) allein in diesem Jahr auf. Eines davon, der Brexit, geht in die entscheidende Phase und könnte für deutsche Unternehmen schwere Folgen haben, warnt Thomas Langen, seit 2015 Vorsitzender der Kommission Kreditversicherung im GDV und Senior Regional Director bei Atradius. Stimmt das britische Parlament nächste Woche (11.12.) dem Brexit-Deal zu, sei zwar etwas Zeit gewonnen, die Probleme würden aber nur in die Zukunft verschoben. Scheitert der Deal, so Langen weiter, könnte der ungeordnete Brexit im Chaos enden.
Egal wie es kommt, beide Brexit-Szenarien, aber auch die anderen Krisenherde Türkei und Italien oder die schwächelnde Weltkonjunktur haben Auswirkungen auf den deutschen Export. Das spüren auch die Unternehmen. Nach Hochrechnungen des GDV decken die Kreditversicherer in diesem Jahr Warenlieferungen im Wert von 424 Mrd. Euro, 5% mehr als im Vorjahr. Rund 210 Mrd. Euro davon entfallen auf die Absicherung von Exporten, was fast einem Sechstel der gesamten deutschen Ausfuhren entspricht – ein Rekord. Versicherungsexperte Langen beobachtet, dass die Unsicherheit in nahezu jeder Weltgegend wächst. Die Risikosignale häufen sich und deuten insgesamt auf ein Ende des aktuellen wirtschaftlichen Zyklus hin. Damit einher geht auch ein Anstieg der Insolvenzen im Ausland. Für Deutschland erwartet Langen bereits im nächsten Jahr ein Ende sinkender Unternehmenspleiten. Am Dienstag (11.12.) legt die Wirtschaftsauskunftei Creditreform die Insolvenz-Statistik für 2018 vor.
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