Hannover Rück – Gewinn bröckelt

Der mit Abstand größte Einzelschaden, den der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück in den ersten sechs Monaten dieses Jahres stemmen musste, waren die verheerenden Brände im kanadischen Bundesstaat Alberta mit 131,6 Mio. Euro. Insgesamt haben Waldbrände und Erdbeben dem Konzern im Q2 einen Gewinnrückgang von rd. 15% auf knapp 215 Mio. Euro eingebrockt. Der Halbjahresgewinn fiel von 531,9 auf 486,1 Mio. Euro.

Trotz der Marktvolatilitäten (Stichwort Brexit) konnte das Unternehmen ein relativ gutes Kapitalanlageergebnis erzielen. Dieses erreichte zum 30. Juni 2016 rd. 569 (1. Hj. 2015: 601) Mio. Euro. Die sich hieraus ergebende annualisierte Durchschnittsrendite lag bei 2,9%. Hannover Rück-Vormann Ulrich Wallin sieht in der Geschäftsentwicklung des 1. Hj. 2016 und dem Konzern-Nachsteuerergebnis von 486 Mio. Euro aber eine gute Grundlage, um das Ergebnisziel des laufenden Gj. von mindestens 950 Mio. Euro zu erreichen. Die gebuchte Bruttoprämie für den Gesamtkonzern von 8,3 Mrd. Euro ist jedoch leicht hinter dem Vorjahreswert (8,6 Mrd.) zurückgeblieben. Dies resultiert aus der Schaden-Rückversicherung, wo das weltweite Angebot die Nachfrage übersteigt. CEO Wallin stellt aber klar, dass es im gegenwärtigen weichen Markt der Schaden-Rückversicherung für sein Unternehmen wichtiger sei, die Ertragskraft des Geschäftes zu sichern, als die Prämieneinnahmen zu steigern.

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