BayWa-Vormann Lutz verrät sein Programm für die nächsten Jahre

Vor wenigen Tagen wurde der Vorstandsvertrag von BayWa-Chef Klaus Josef Lutz vorzeitig bis 2022 verlängert, worüber wir Sie frühzeitig unterrichtet hatten (s. PLATOW v. 27.3.15). Auf unsere Frage, worauf es ihm in der kommenden Amtszeit besonders ankommt, nannte Lutz in der gestrigen PK zum Halbjahresergebnis nach den zahlreichen Zukäufen der Vergangenheit vor allem eine Portfolioumschichtung in Richtung weiterer Internationalisierung der Bereiche Getreidehandel, Obst und erneuerbare Energien. Es werde aber auch Bereinigungen geben, wenn einzelne Segment ihre Gewinnziele verfehlen. Weitere Schwerpunkte sind dauerhafte Kostensenkungen und eine stärkere Digitalisierung des größten europäischen Agrarhändlers.

Eigentümer und Anleger dürfte freuen, dass Lutz außerdem an seiner Dividendenpolitik festhält und bei den Ausschüttungen jedes Jahr eine kleine Schippe drauflegen will. Das soll auch für 2016 der Fall sein, wenngleich im laufenden Jahr auf Grund erneuter Rekordernten bei Getreide die Margen unter Druck stehen. Hier gibt es allerdings in einzelnen Segmenten wie etwa bei Soja immer wieder auch Ausschläge, von denen bisher vor allem Fonds und andere (Speed-) Trader profitieren. Lutz hat dies erkannt und will sich nun selber stärker engagieren. Dazu wird das eigene Research optimiert. Ob eine Beteiligung an Hedgefonds oder Tradern geplant ist, ließ der Manager offen. Per 30.6. kletterte der Gewinn um 27% auf 15 Mio. Euro, bei konstanten Erlösen von 7,5 Mrd. Euro.

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