Jackson Hole – Fed-Chef Powell bleibt scheinbar auf Kurs
Es war kein leichter Gang für Fed-Präsident Jerome Powell. Nur wenige Tage vor seinem mit Spannung erwarteten Auftritt beim traditionellen Notenbanker-Gipfel in Jackson Hole hatte US-Präsident Donald Trump erneut eine Breitseite gegen die Zinspolitik der amerikanischen Zentralbank abgefeuert und Powell sogar persönlich angegriffen. Natürlich hat niemand ernsthaft erwartet, dass Powell seinen Auftritt in der idyllischen Berglandschaft von Wyoming nutzen würde, um Trump öffentlich in die Schranken zu verweisen. Erhofft hatten sich die Marktakteure aber zumindest ein Zeichen, ob die Fed in diesem Jahr noch einen oder zwei weitere Zinsschritte plant. Doch der Notenbank-Vorsteher wollte in seiner Rede lediglich allgemein bestätigen, dass die Fed weitere graduelle Zinsanpassungen für angebracht hält, sofern Wirtschaft und Jobs in den USA weiter wachsen.
Powell ließ damit im Unklaren, ob die Fed nach der im September erwarteten Zinserhöhung noch einen vierten Zinsschritt im Dezember wagt. Der Devisenmarkt reagierte auf die Powell-Rede mit Kursverlusten der US-Währung. Ein Indiz dafür, dass bei den Investoren der Glaube an eine Zinserhöhung im Dezember schwindet. Bei seiner Rede in Jackson Hole ging es Powell offensichtlich vor allem darum, sich möglichst unfallfrei um die politischen Klippen des Trump-Angriffs sowie die Untiefen der Kapitalmärkte, die um die Unabhängigkeit der Fed bangen, zu manövrieren. Vordergründig hat Powell mit der Ankündigung weiterer Zinsschritte seinen Kurs in Jackson Hole bestätigt. Zugleich hält er sich aber die Hintertür offen, im Dezember eine Zinserhöhungspause einzulegen.
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