Big Pharma – Rosige Aussichten
Kurz vor Jahresende sorgt Big Pharma noch mal für einen Paukenschlag. Geben die Behörden der geplanten Fusion der OTC-Sparten von Glaxo Smith Kline (GSK) und Pfizer zu einem neuen OTC-Konzern grünes Licht, erschaffen die Konzerne einen milliardenschweren Marktführer (kumulierter Jahresumsatz: 11 Mrd. Euro). Sich von dem margenschwachen Volumengeschäft mit rezeptfreier Arznei zu trennen oder die Kräfte zu bündeln, ist ein Trend, der sich mit diesem Deal ins nächste Jahr fortschreibt. Zuletzt ging Mercks OTC-Geschäft an Procter & Gamble. GSK und Pfizer wollen das Merger im 2. Hj. 2019 abschließen und den neuen Koloss binnen drei Jahren an die Börse bringen.
Der Zeitpunkt des Mega-Mergers ist gut gewählt. Einige Faktoren werden 2019 zwar für Gegenwind im Gesundheitssektor sorgen. Generell aber stehen Stolpersteinen wie dem abschwächenden Positiveffekt aus der US-Steuerreform und steigenden Refinanzierungskosten intakte Wachstumstreiber gegenüber, so Experte Maximilian-Benedikt Köhn von der Vermögensberatung DJE Kapital. So werde Big Pharma auch kommendes Jahr von zunehmenden Wohlstandskrankheiten wie Übergewicht, Herzerkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck profitieren (s. a. PLATOW Börse). Der demografische Wandel eröffnet der Industrie neue Behandlungsfelder. Eine steigende Lebenserwartung ist nicht nur Folge einer besseren medizinischen Versorgung, sondern Auslöser altersbedingter Erkrankungen wie Demenz, mit steigenden Gesundheitskosten. Gleichzeitig werde 2019 von Innovationen getrieben sein. So dürfte die Anzahl neu zugelassener Produkte das hohe Niveau von 2018 (56 FDA-zugelassene Medikamente) halten, prognostiziert Köhn. Der Wert der Mittel (Peak-Sales-Potenzial), der bei forschungsintensiver Arznei etwa für die Onkologie sehr hoch ist, könnte etwas geringer ausfallen, so der Pharma-Experte.
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