Nord/LB – Nebel über Niedersachsen
Die Zukunft der unter Eigenkapitalnöten leidenden Nord/LB hängt auch nach der Verbandsversammlung des niedersächsischen Sparkassenverbands weiter in der Luft. Die Sparkassen-Vertreter bestätigten zwar Verbandspräsident Thomas Mang für weitere fünf Jahre bis Ende 2024 im Amt, wollten sich aber nicht dazu durchringen, ein offizielles Entspannungssignal in Richtung Helaba zu senden. Die niedersächsischen Sparkassen wehren sich gegen das von den Hessen vorgeschlagene Konzept einer Fusion von Nord/LB und Helaba. Denn zugleich sollen sich die niedersächsischen Sparkassen dem hessischen Verbundmodell anschließen und Beiträge in einen Notfallfonds einzahlen. An der Abneigung gegen das Helaba-Modell hat sich offensichtlich nach der Verbandsversammlung nur wenig geändert. Darauf deutet auch das Statement von Landrat Klaus Wiswe hin, der als Vorsitzender der SVN-Verbandsversammlung darauf hinwies, dass sich Mang „mit seiner Erfahrung und seinen gewohnt klaren Worten“ bei den in der nächsten Zeit anstehenden wichtigen Entscheidungen für die Interessen der niedersächsischen Sparkassen einsetzen werde.
Beim Nord/LB-Mikado gilt derzeit in Niedersachsen wie in Hessen die Losung, wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Die Nord/LB-Träger haben denn auch kürzlich versucht, den Druck auf die Helaba zu erhöhen und den Bieterkreis weiter eingegrenzt. Mit den Finanzinvestoren Cerberus und Centerbridge soll weiter über einen Einstieg bei der Nord/LB verhandelt werden, während Apollo vorerst in die Warteschleife geschickt wurde. Zugleich liebäugelte Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers öffentlich mit einer Umwandlung der Nord/LB-Rechtsform in eine Aktiengesellschaft sowie einem möglichen Börsengang. Offensichtlich wollte Hilbers, der in Personalunion auch dem Nord/LB-Aufsichtsrat vorsteht, damit die Option einer Minderheitsbeteiligung privater Finanzinvestoren, die irgendwann auch wieder aus der Landesbank aussteigen wollen, glaubwürdiger machen. Gleichwohl ist der Gesprächsfaden zwischen Hannover und Frankfurt keineswegs abgerissen Der stärkste Druck kommt ohnehin von der Bankenaufsicht, die spätestens im Februar eine Lösung des Nord/LB-Problems sehen will.
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