Davos 2019 – Ein Populist ist das Zugpferd

Klaus Schwab, der 1971 das World Economic Forum als Denkfabrik für eine immer komplexere Welt aus der Taufe hob, hat dem anstehenden 49. WEF-Gipfel (22. bis 25.1.) diesmal seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt. Das die Tagung prägende Thema „Globalization 4.0: Shaping a New Architecture in the Age of the Fourth Industrial Revolution“ greift den Titel eines 2016 bei „Pantheon“ erschienenen Bestsellers auf, mit dem Schwab die Merkmale und Auswirkungen der „Vierten Industriellen Revolution“ beschreibt, bei der Künstliche Intelligenz (KI) den Menschen nicht ersetzt, im Idealfall aber perfekter und leistungsfähiger macht. Die Realität sieht freilich anders aus.

Die Menschen fürchten sich vor den Auswirkungen von KI ebenso wie vor den Folgen der Globalisierung. Das Zusammenwirken beider Strömungen macht die Irritation perfekt, droht außer Kontrolle zu geraten. Die Menschen vermissen Halt und Orientierung, was den Populisten gewaltigen Zulauf verschafft. Einer der größten unter ihnen, Donald Trump, wird mit seiner Entourage die Bühne des WEF nun schon zum zweiten Mal nutzen. Bereits 2018 hielt er im Davoser Hotel Intercontinental Hof. Hochrangige Manager internationaler Großkonzerne sorgten damals für viel Peinlichkeit, als sie Trump bei einem Abendessen in den höchsten Tönen lobten und um Aufträge buhlten. Dagegen verblasst, dass auch Großbritanniens Prinz William das Weltwirtschaftsforum besuchen und einen Auftritt vor den dort versammelten Spitzenkräften aus Wirtschaft und Politik haben wird. Beim WEF gibt es für die deutsche Community ein Jubiläum. Zum zehnten Mal geht am 23.1. im Steigenberger Belvedere „Frankfurt meets Davos“ über die Bühne, eine Gemeinschaftsveranstaltung der Stadt Frankfurt, des Marketings der Metropolregion sowie des dfv Deutscher Fachverlag. Es laden ein Oberbürgermeister Peter Feldmann, Eric Menges (Frankfurt-Rhein-Main GmbH) sowie Andreas Scholz (dfv Euro Finance Group). Das WEF selbst steuert erst 2020 auf das große Jubiläum zu. Dann wird WEF-Gründer Schab, bereits im 82. Lebensjahr, mit WEF-Präsident, dem früheren Außenminister Norwegens, Borge Brende, zum 50. Mal seine elitären Gäste in Davos empfangen.

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