Hornbach – Kampf gegen Amazon ist eine teure Angelegenheit

Die Deutschen sind leidenschaftliche Häuslebauer und Do-It-Yourself (DIY)-Liebhaber. Das belebt das Geschäft von Baumärkten. Doch die Konkurrenz aus dem Netz macht es stationären DIY-Hochburgen immer schwerer, von der Liebe zum Heimwerkern zu profitieren. So auch Hornbach. Dem Branchenvierten (nach Obi, Bauhaus und Toom) gelang es nicht, die beschleunigte Umsatzdynamik in Ertragswachstum umzumünzen. Während die Erlöse in den ersten neun Monaten um 4,8% auf 3,3 Mrd. Euro zulegten, rutschte das EBIT um satte 11,4% auf 205 Mio. Euro ab. Grund sei der Investitionsdruck im Ausbau des Digitalgeschäfts.

Die „Amazonisierung“ lastet schwer auf der Branche. Nur 50% aller DIY-Käufe entfallen dank der hohen Filialdichte noch auf etablierte Baumärkte. Im Netz sieht das Bild lt. IFH Köln anders aus. Hornbach und Co. sind im Reich von Amazon kaum relevant. Der Onlineriese vereinnahmt im Heimwerkerbereich bereits 45% aller DIY-Käufe, 20% bei Baustoffen, 39% im Gartensegment. Da viele Kunden klassische Bauutensilien online ordern, wächst für analoge Märkte zudem die Bedeutung der Gartencenter. Diese Drift zum stark saisonalen Geschäft hat lt. Spitzenverband BHB der Branche den Jahresstart verhagelt (Q1-Umsatz -7%). Der Sommer muss den Ausgleich bringen.

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