Konsumgüter

Galeria wird zum Dauerbittsteller

_ Das Drama um Warenhaus Galeria geht weiter. Nachdem der Integrationstarifvertrag mit Ver.di aufgekündigt wurde und CEO Miguel Müllenbach die Belegschaft bereits in einem Brief auf die „erneut bedrohliche Lage“ eingestellt hat, sind in Berlin neue Staatshilfen beantragt worden. Über die Höhe wurde in Berlin zunächst geschwiegen. Fest steht aber: Galeria, das zum Signa-Universum von Alpen-Milliardär René Benko gehört, streckt damit das dritte Mal seit Corona die Hand nach dem Staat aus.

460 Mio. Euro Hilfen hatte der aus Karstadt und Kaufhof hervorgegangene Riese bereits Anfang 2021 als Darlehen erhalten und dann Anfang 2022 noch einmal einen Nachschlag aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds genommen (insgesamt 680 Mio. Euro). Die Krise gelöst hat das nicht. Auch die massiven Umstrukturierungen zünden nicht. Müllenbach wird zum Dauerbittsteller in Berlin. Zweifel am Geschäftsmodell will der Warenhaus-Chef dennoch nicht aufkommen lassen, obwohl die Traditionshäuser schon lange mit der Online-Konkurrenz und ihrem verlorenen Esprit kämpfen. Ukraine-Krieg und Inflation werfen die Sanierung stark zurück, heißt es. Allein die Energiekosten fielen in den folgenden zwei Jahren mit über 150 Mio. Euro mehr ins Gewicht als geplant, klagt Müllenbach seinen Mitarbeitern.

overlay

Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen

  • DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
  • Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
  • 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
  • inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
  • monatlich kündbar

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Bankensektor | 17. Oktober 2022

US-Banken – Im Auge des Sturms

Die globalen Rezessionsängste machen auch vor den großen US-Banken nicht halt. Im dritten Quartal verbuchte JP Morgan zwar einen höheren Gewinn als von Analysten erwartet (EPS: 3,12... mehr