Unilever – „Bye-bye Britain“ ist erst mal passé
Der feindliche Versuch von Kraft Heinz, Unilever Anfang 2017 für die stattliche Summe von 143 Mrd. US-Dollar zu übernehmen, war für CEO Paul Polman der Weckruf, sich die Kritik der Aktionäre zu Herzen zu nehmen. Zu unstrukturiert sei das Portfolio, zu schlecht die Ertragskraft und zu träge die Struktur des Markenmultis (Dove, Lipton, Knorr, Magnum) mit zwei Hauptverwaltungen und zwei Börsenplätzen in UK und den Niederlanden. Polman startete einen großangelegten Konzernumbau. Dreh- und Angelpunkt war es, die Doppelstruktur aufzulösen und aus den zwei börsennotierten Firmen eine zu machen.
Hier erlitt Polman nun einen herben Rückschlag. London den Rücken zu kehren und den Hauptsitz nach Rotterdam zu verlegen, hat massiven Widerstand bei britischen Anlegern ausgelöst. Mächtige Investoren, darunter Columbia Threadneedle, M&G Investments, Royal London und Schroders haben ihr Veto eingelegt, da Unilever ohne UK-Sitz wohl aus dem britischen Leitindex FTSE-100 fliegen würde. Unilever gibt nach und legt die Rückzugspläne auf Eis. Für die britische Wirtschaft eine gute Nachricht, für Unilever ein Dilemma.
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