Dürrekrise für Milchbauern noch nicht ausgestanden
Für viele Landwirte war der heiße Sommer ein Tal der Tränen. Hitze und Dauersonne haben die Saat auf den Äckern in Windeseile zur Reife getrieben. Die Ernte musste früher eingeholt werden, mit deutlichen Verlusten, wie der Bauernverband nicht müde wird zu betonen. Die staatliche Finanzspritze von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner gibt der wohlbehüteten Bauernlobby in Teilen recht, wenngleich die Stütze mit 340 Mio. Euro weit unter den geforderten 1 Mrd. Euro liegt. In Kürze läuft die Bewilligung der Gelder an. Neben den schwer gebeutelten Getreidebauern dürften dann auch viele der 70 000 Milchbauern zum Formular greifen. Und dass, obwohl die Milchpreise gerade wieder anziehen.
Im Schnitt kassieren die Landwirte rd. 35 bis 36 Cent pro Liter Milch. Zum Hj. waren es nur 30 bis 32 Cent. Für die meisten Betriebe sind das kostendeckende Beträge, sagt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Selbst die stimmgewaltige Agrarlobby räumt die Preiserholung ein und geht bis Anfang 2019 von stabilen bis leicht steigenden Preisen aus. Optimismus macht sich beim Bauernverband dennoch nicht breit, denn die Folgeschäden der heißen Monate könnten die Milchbetriebe in wenigen Wochen noch bitter einholen. Grund ist die magere Futterproduktion im Sommer, die selbstanbauende Höfe bereits früh im Jahr zwang, an die Winterreserven zu gehen, wie uns ein Verbandssprecher erklärt.
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