Macht Metro jetzt auf Kengeter?

Gerade erst kostete der Vorwurf des Insiderhandels Carsten Kengeter den Chefposten bei der Deutschen Börse, da klopfen Polizei und Staatsanwaltschaft schon beim nächsten potenziellen Schummler an die Tür. Am Freitagmorgen rückten Ermittler in die Düsseldorfer Zentrale der Metro AG ein, im Gepäck eine Anzeige der BaFin „wegen Verdachts des Insiderhandels und der Marktmanipulation in Aktien der Metro AG“. Im Fadenkreuz der Finanzaufsicht steht v. a. AR-Chef Jürgen Steinemann.

Er hatte am 22.2.16, kurz nach seiner Wahl zum Oberaufseher, für gut 1 Mio. Euro 43 000 Metro-Aktien gekauft. Als der Handelskonzern am 30.3. die Unternehmensaufspaltung in Groß- und Elektrohandel ankündigte, war der AR-Chef abends dank eines Kurssprungs um 172 250 Euro reicher. Neben Steinemann ermitteln die Behörden überdies auch gegen Vorstandsmitglied Pieter Boone, der sich offiziellen Metro-Angaben zu Directors‘ Dealings zufolge am 26.2. mit 2 175 Aktien zu einem Gesamtpreis von 49 847 Euro eingedeckt hatte. Den Verdacht auf Insider-Information zum Zeitpunkt des Erwerbs wies der Konzern auf Nachfrage in beiden Fällen entschieden zurück, versicherte aber seine umfassende Kooperation mit den Behörden. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf will sich am heutigen Montag (6.11.) zu den Ermittlungen äußern.

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