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Wer in den vergangenen Tagen durch einen Supermarkt der Gebrüder Albrecht geschlendert ist, dem wird der erste Vorbote der neuesten Modernisierungswelle des Discounter-Kings vielleicht ins Auge gesprungen sein. Zumindest im Süden. Denn über den Filialen von Aldi Süd prangt ein generalüberholtes Logo des bekannten blauen „A“ mit rot-orangenem Rahmen. Nicht nur das Signet wurde aufgehübscht. Wie nun bekannt wurde, steht der Konzern vor dem größten Investitionsprogramm seiner Firmengeschichte. Mit satten 3,5 Mrd. Euro soll binnen zwei Jahren den knapp 1 900 Schnäppchenmärkten ein neuer Look verpasst werden. Neben der Laden-Kosmetik für die alten Filialen, in denen Aldi im Sinne des Discounter-Charmes einst auf Paletten-Stapelung statt attraktiv sortierter Regalpräsentation setzte, sollen nun auch Angebote und Serviceleistungen aufgestockt werden.

Die Supermarktbranche ist hart umkämpft und spätestens seit dem Vormarsch von Online-Lieferdiensten für Supermarktartikel müssen die Alteingesessenen nachziehen. So hat auch der Bruder Aldi Nord nach heftigen internen Querelen zwischen den Eigentümerstiftungen der Albrecht-Erben ein Modernisierungspaket in Rekordhöhe durchboxen können – Kostenpunkt: 5,2 Mrd. Euro. Branchenzweiter Lidl will sich indes zurück auf alte Discountertugenden besinnen (s. PLATOW v. 9.10.). Auch der frisch gebackene Rewe-Chef Lionel Souque kündigte an, rd. 2 Mrd. Euro für Modernisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen locker zu machen. Ähnlich tief will Edeka in die Tasche greifen. Vorteil für den Endkunden: Der Konkurrenzdruck dürfte es den Supermärkten fast unmöglich machen, Modernisierungskosten auf die Kundschaft umzulegen. So heißt es aus der Aldi-Zentrale zumindest, dass das Investitionspaket keine Auswirkungen auf die Preispolitik haben werde.

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06. November 2017