US-Aktien – Die Stimmung ist im Keller

Trotz dieser schlechten Stimmung sind Privatanleger und Fondsmanager laut verschiedenen Positionierungsindikatoren wie den COT-Daten oder dem BofA Fundmanager Survey immer noch hoch investiert. Angst dominiert, doch echte Umschichtungen haben bislang kaum stattgefunden. Da die Positionierung langfristig wichtiger ist als das Sentiment, entsteht potenzieller Verkaufsdruck, wenn Kurskorrekturen anhalten und Fondsmanager ihre Risiken reduzieren müssen.
Immerhin hat sich die spekulative Positionierung durch die Abverkäufe kurzfristig bereinigt. So ist das Verhältnis von Put- zu Call-Optionen, das die Absicherung gegen fallende Kurse misst, auf das obere Ende der Bandbreite der letzten zwölf Monate gestiegen. Eine technische Zwischenerholung ist daher möglich – ob dies jedoch das Ende des Abverkaufs bedeutet, bleibt fraglich.
Zusätzlich belastet die massive Abwärtsrevision der BIP-Prognosen durch die Federal Reserve Bank of Atlanta die Märkte. Während bis zum 25.2. noch ein Wachstum von 2,1% für Q1 erwartet wurde, brach diese Schätzung zuletzt auf -3% ein – ein deutliches Signal für eine Schrumpfung der US-Wirtschaft. Vor einer solchen Enttäuschung der US-Konjunktur hatten wir bereits Anfang des Jahres gewarnt. Das inkonsequente Lavieren von US-Präsident Donald Trump in der Zollpolitik sorgt zudem für zusätzliche Unsicherheit.
Dass die Bewertung vieler Aktien hoch und das Risikobewusstsein vieler Anleger gering war, haben wir wiederholt betont. Aktuell zeigt sich, wie schnell sich Marktstimmung und Realität aneinander angleichen können.