Medizintechnik

Fresenius – Sen agiert konsequent

Bei Fresenius lässt Michael Sen nicht locker. Der CEO des Bad Homburger Gesundheitskonzerns reduziert wie geplant den Anteil an Fresenius Medical Care. Das hat zwei positive Konsequenzen für die Mutter.

Klaus Brune,
Fresenius-Konzernzentrale in Bad Homburg, Deutschland
Fresenius-Konzernzentrale in Bad Homburg, Deutschland © Fresenius

Wie bereits im Februar 2023 angekündigt, reduziert der seit Oktober 2022 amtierende CEO Sen den Anteil an FMC von 32% auf „25 % plus eine Aktie“. Dazu werden 3,6% der Anteile per beschleunigtem Bookbuilding-Verfahren verkauft (470 Mio. Euro), weitere 3,5 % über eine Wandelanleihe platziert (600 Mio. Euro).

Sen setzt damit konsequent auf Helios und Kabi – zwei Bereiche, die bereits Fortschritte zeigen. Helios entwickelt sich positiv, und Kabi konnte zuletzt seine mittelfristige Prognose anheben. Der FMC-Anteil soll nicht weiter unter diese Grenze sinken, da Sen „den Einfluss auf das attraktive Geschäft der Tochter“ behalten will, wie er im Call am Dienstag (4.3.) sagte.

Der Mittelzufluss von knapp 1,1 Mrd. Euro wird aus unserer Sicht sinnvoll genutzt: Erstens soll der Verschuldungsgrad, der zum Ende des dritten Quartals 2023 noch bei untragbaren 4x EBITDA lag, weiter in den zuletzt neu definierten Zielkorridor von 2,5 bis 3,0x EBITDA gesenkt werden (Stand Ende 2024: 3,0x). Zweitens schafft eine gesündere Bilanz Raum für organische und anorganische Wachstumschancen.

Die DAX-Aktie (39,30 Euro; DE0005785604) ist zuletzt schon auf ein höheres Bewertungsniveau geklettert, bleibt aber historisch günstig: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 11,6x künftige Gewinne, während der 10-Jahres-Schnitt bei 13x liegt.

Fresenius bleibt ein Kauf. Stopp hoch auf 29,50 (26,50) Euro.

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