Märkte

Konsum und Arbeit sind Zünglein an der Fed-Waage

Laut dem US Bureau of Economic Analysis sind die Preise für persönliche Konsumausgaben (PCE) im Juli um 2,5% zum Vorjahr und um 0,2% zum Juni gestiegen.

Eingang der Federal Reserve Bank of Atlanta
Eingang der Federal Reserve Bank of Atlanta © Fed Atlanta

Auch die Kerninflation, die Energie und Lebensmittelkosten ausschließt, verzeichnete einen Anstieg um 0,2%, lag mit einer Jahresrate von 2,6% aber unter den Markterwartungen. Im Gegensatz zum Consumer Price Index (Juli: 2,9%) des Bureau of Labor Statistics berücksichtigt der PCE ein breiteres Spektrum an Gütern und Dienstleistungen und wird regelmäßig an das reale Konsumverhalten angepasst.

Unter den großen US-Konsumtiteln zeigen sich indes uneinheitliche Impulse: So musste der größte Warenhausbetreiber der Vereinigten Staaten Macy‘s wie zuvor auch Baumarktkette Home Depot seine Umsatz-Guidance für 2024 leicht nach unten revidieren. Die Warenhauskette Dollar General kappte sogar die Gewinnprognose, woraufhin die NYSE-Aktie über ein Drittel ihres Börsenwertes verlor. Resilienter zeigen sich Elektronikhändler Best Buy und Discounter Target, die beide ihre Gewinnprognosen anhoben. „Bisher erleben wir insgesamt keine schwächeren Verbraucher“, meinte auch Walmart-CEO Doug McMillon Mitte August (15.8.) und hob dabei die Gewinnprognose an.

Die Aufwärtsrisiken für die Inflation nehmen dabei insgesamt aber ab – nicht nur aufgrund des schwachen Arbeitsmarkts. So kühlte sich laut „Wage Growth Tracker“ der Atlanta Fed auch die Lohnentwicklung von 5,3% im Juni auf 4,7% im Juli ab. Dem steht eine recht solide US-Konjunktur gegenüber, die ein annualisiertes BIP von 3% im Q2 aufweist. Der ADP-Arbeitsmarktbericht für August nächste Woche Donnerstag (5.9.) dürfte daher eine noch größere Rolle als die Inflation für die Höhe der anstehenden Zinssenkung am 18.9. spielen, nachdem sowohl die Stellenzahl als auch die Zuwächse für April 2023 bis März 2024 nachträglich eine Abwärtskorrektur erfahren hatten. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit würde stärkere Zinssenkungen stützen. dog

Abonnieren Anmelden
Zum PLATOW Brief