Novo Nordisk – Wegovy treibt an

Im dritten Quartal steigerte der dänische Insulin-Spezialist den Umsatz um 21% auf 71,3 Mrd. DKK (rund 9,6 Mrd. Euro). Das lag zwar leicht unter den Erwartungen, doch der Rückgang bei den Diabetes-Umsätzen aufgrund von US-Rabatten für Ozempic wurde durch den erneut starken Umsatz von Wegovy mehr als ausgeglichen. Das Adipositas-Mittel trug mit 17,3 Mrd. DKK zu einem Umsatzplus von 80% gegenüber Vorjahr bei – und übertraf die Analystenschätzungen um 10%. Damit konnte Novo Nordisk Anleger beruhigen, nachdem Konkurrent Eli Lilly mit schwachen Zepbound-Zahlen (30.10.) enttäuschte.

Die stockende Wegovy-Produktion scheint überwunden: Seit 2021 wurden die Produktionskapazitäten verdreifacht, so CEO Lars Fruergaard Jørgensen. Dennoch übersteigt die Nachfrage das Angebot. „Es gibt mehr Patienten, als Eli Lilly und wir beliefern können.“ Adipositas-Medikamente tragen jetzt 26% zum Umsatz bei – ein deutlicher Anstieg gegenüber 15% zu Jahresbeginn 2022. Erstmals überstiegen die Erlöse aus Adipositas-Mitteln im Q3 die dominierenden Insulin-Verkäufe.

Belastet wurde die auch auf Xetra gut handelbare Aktie (99,78 Euro; DK0062498333) durch vorsichtige Aussagen von CFO Karsten Munk Knudsen. Für 2025 rechnet er nur mit organischem Wachstum im „hohen Zehner-Prozentbereich“. Analysten kalkulieren mit 21%.

Mittelfristig bleibt das Potenzial enorm. Neben den etablierten Märkten USA und Europa sollen weitere Regionen für Adipositas-Medikamente folgen. Mit 56% Marktanteil wird Novo dabei eine Schlüsselrolle spielen. Nach einem Kursrutsch von rund 28% seit dem Allzeithoch Mitte Juni hat die Aktie eine attraktive Bewertung erreicht. Aktuell wird das Papier mit dem 26-Fachen des für 2025 erwarteten Gewinns gehandelt – so günstig wie zuletzt im Frühjahr 2021.

Wir steigen daher bei Novo Nordisk mit Stopp bei 75,25 Euro wieder ein, obwohl wir gerade erst ausgestoppt wurden (Gewinn: 440% seit Erstempfehlung in PB v. 3.1.18).