Siemens Healthineers – Berechtigte Sorge vor Zoll-Auswirkungen

Die Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 konnten durchaus gefallen. In den drei Monaten per Ende März hat Siemens Healthineers rund 6% mehr umgesetzt. Das bereinigte EBIT kletterte dabei um 19%, der Nettogewinn sogar um 25%. Dennoch schlug Konzernchef Bernd Montag in der Telefonkonferenz am Mittwoch (7.5.) beim Ausblick vorsichtige Töne an: „Ohne Zölle hätten wir über das Erreichen des oberen Endes der Bandbreite gesprochen.“ So aber bestätigte er nur den Umsatzausblick (Wachstum von 5 bis 6%) und senkte wegen möglicher Zoll-Belastungen von bis zu 300 Mio. Euro den mindestens erreichbaren Gewinn je DAX-Aktie (46,21 Euro; DE000SHL1006) von 2,35 Euro auf nur noch 2,20 Euro (oberes Ziel: weiter 2,50 Euro).
Übernahme befeuerte US-Umsätze
Die Vorsicht hat gute Gründe. Das US-Geschäft ist für den Medizintechniker von zentraler Bedeutung und stellt den größten Einzelmarkt des Unternehmens dar. Der Anteil der Erlöse ist von 2021 bis jetzt von rund 30% auf zuletzt 36% geklettert. Die starke Position in den USA wurde unter anderem durch die Übernahme von Varian Medical Systems im Jahr 2020 für 16,4 Mrd. US-Dollar zementiert. Die Akquisition des Krebsspezialisten hat die Umsätze der Erlangener in den USA in den vergangenen Jahren im Schnitt um etwa 8% pro Jahr befeuert.
Das untere Ende der EPS-Prognose liegt nur noch knapp über dem zuletzt leicht nach unten revidiertem Konsens von 2,15 Euro. Auf dieser Basis ergibt sich ein 12-Month-Forward-KGV von 18, das die Aktie deutlich attraktiver bewertet als im zehnjährigen Band (20 bis 25).
Im aktuellen Umfeld ist das nicht attraktiv genug. Wir stufen auf Halten ab. Stopp: 40,50 Euro.