Merck testet Unterstützungszone
Obwohl der Darmstädter Pharmakonzern Merck nach einem durchwachsenen Startquartal Anfang August mit den Q2-Zahlen durchaus überzeugen konnte, ist der Aktienkurs in den Folgetagen deutlich abgeschmiert.
Obwohl der Darmstädter Pharmakonzern Merck nach einem durchwachsenen Startquartal Anfang August mit den Q2-Zahlen durchaus überzeugen konnte, ist der Aktienkurs in den Folgetagen deutlich abgeschmiert.
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Wie lautet der (ärztliche) Befund für deutsche Pharma-Aktien? Für den bisherigen Jahresverlauf 2015 etwa so: überwiegend guter Gesundheitszustand, abgesehen von einer schlimmen Verletzung und bemerkenswerten Fitnessschwankungen. Oder in der Sprache der Anleger: Der DAXsubsector Pharma, in dem die Deutsche Börse vier Aktien dreier Branchengrößen bündelt, legte seit dem Jahreswechsel etwas stärker zu als der branchenübergreifende DAX. Allerdings wurde die Outperformance von hohen Kursschwankungen begleitet.
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Auch im Jahr 2015 mischt die Pharmabranche bei Mergers & Acquisitions wieder ganz vorne mit. So war sie im ersten Quartal laut dem Datendienstleister Dealogic unter allen Branchen mit 22 Übernahmeplänen im Volumen von satten 105 Mrd. US-Dollar klar die aktivste. Dabei wurde schon 2014 geklotzt statt gekleckert und das Übernahmevolumen gegenüber dem Vorjahr um 40% gesteigert.
Dank der Schlagkraft nationaler Generika-Hersteller hat die indische Pharmaindustrie einen Anteil von gut 10% am Weltmarkt erreicht. Ein Schlüsselelement des Erfolgs liegt im indischen Patentrecht. So schieben indische Gerichte der von westlichen Pharmakonzernen seit langem praktizierten Strategie des „Evergreening“ einen Riegel vor. Dabei wird der vorher patentierte Wirkstoff nur geringfügig verändert, um eine Verlängerung des Patents zu erwirken.
„MDAX über 10 000! Haben Sie diese Schlagzeile jüngst irgendwo gelesen?“ So leiteten wir am 6. Februar 2012 „Unsere Meinung“ ein. Drei Jahre später müssen wir eigentlich nur aus der „1“ eine „2“ machen. Die nächsten Zehntausend sind geschafft, zum ersten Mal schloss der Index mittelgroßer Aktiengesellschaften über 20 000 Punkten. Und wieder war außer ein paar dürren Agenturmeldungen nichts über die Rekordjagd des kleinen DAX-Bruders zu lesen.
Der beste DAX-Wert des vergangenen Jahres macht 2015 genau da weiter, wo er aufgehört hat: Er haussiert. Die Widerstandszone bei 80 Euro hielt nicht lange, inzwischen notiert das Papier des Pharma- und Chemiekonzerns Merck fast 10% höher. Allerdings ist der Abstand zur 200-Tage-Linie mittlerweile recht groß, zudem wirkt das 2015er-KGV mit 26 (auf unbereinigter Basis) nicht unbedingt wie ein Schnäppchen.
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Der konsequente Sparkurs beim weltgrößten Generikahersteller Teva zahlt sich aus. So konnte das Unternehmen im dritten Quartal (Juli bis September) seinen Überschuss um gut 23% auf 876 Mio. US-Dollar ausbauen. Analysten hatten weniger Gewinn erwartet. Nach dem deutlich gestiegenen Gewinn ist der israelische Pharmakonzern nun auch für das Gesamtjahr etwas zuversichtlicher. Teva stellt jetzt einen bereinigten Gewinn je Aktie von 5,00 bis 5,10 Dollar in Aussicht. Bislang wurden 4,90 bis 5,10 Dollar erwartet. Der Konzernumsatz stagnierte im abgelaufenen Quartal bei 5,1 Mrd. Dollar. Ohne den Verkauf von Konzernteilen in den USA und Wechselkursschwankungen wäre der Umsatz um 2% gewachsen. Besonders rund lief es im Geschäft mit der Multiple-Sklerose-Medizin „Copaxone““. Die Umsätze mit dem Mittel, das unter anderem im Wettbewerb mit dem Bayer-Präparat „Betaferon““ und der Merck-Arznei „Rebif““ steht, nahmen um 5% auf 1,1 Mrd. Dollar zu. Copaxone steht immerhin für 20% der Konzernumsätze und für 50% des Konzerngewinns. Nach Unternehmensangaben konnte die Rentabilität in allen Geschäftsbereichen verbessert werden, vor allem im weltweiten Generikageschäft. Dieser Bereich habe binnen Jahresfrist um 40% zugelegt, verkündete Konzernchef Erez Vigodman stolz.
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Die Frage, ob Blockbuster künftig überhaupt noch möglich seien, wird auch während der DVFA Insights zum Thema „Pharma Futures“ in Frankfurt diskutiert. Referent Stephan Schneider von PwC Strategy& glaubt, dass Blockbuster-Medikamente wie der Cholesterinsenker Lipitor, die von einem großen Patientenkreis genutzt werden, künftig an Bedeutung verlieren. In Zukunft würden vorrangig vom Facharzt verschriebene Spezialprodukte für Milliardenumsätze sorgen.
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Die „ausgezeichnete Wertentwicklung“ sei durch beachtenswerte Produkteinführungen sowie neue Studienergebnisse gut abgestützt, schreibt die Beteiligungsgesellschaft BB Biotech in ihrem Halbjahresbericht. In der Tat haben viele Biotechaktien nach der Frühjahrskorrektur im zweiten Quartal wieder die Kurve gekriegt. Die Erholungen bei den Kernbeteiligungen Celgene, Actelion und Gilead halfen dem Schweizer Unternehmen sogar unmittelbar.
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Es bleibt dabei: Merck ist derzeit mehr Chemie als Pharma. Während bei der Medikamentensparte Kostensenkungsprogramme und Ankündigungen (z. B. über eine Kooperation mit Morphosys) dominieren, machen die Darmstädter bei den Chemieaktivitäten Nägel mit Köpfen.
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Apple tut es, Google, Fresenius, Merck, Fielmann und Brenntag tun es auch: einen Aktiensplit durchführen. So weit, so gut, und typisch für reifere Haussephasen. Schließlich stellt sich nur nach einem längeren Kursanstieg die Frage, ob eine Aktie optisch „billiger“ gemacht werden soll.
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Lasst uns Monopoly spielen, aber mit richtigen Unternehmen und echtem Geld! So dachten in den vergangenen Tagen offenbar einige Vorstände großer Pharmakonzerne. Zunächst sorgten Spekulationen um ein 100 Mrd. US-Dollar schweres Übernahmeangebot von Pfizer für AstraZeneca für Aufsehen.
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„Merck führt erfolgreiches Eigenleben“, titelten wir in der Ausgabe vom 9.12.13. Drei Monate später müssen wir konstatieren: „Eigenleben“ ja, „erfolgreiches“ nein. Zwar lief die Rally danach noch eine Weile weiter, Ende Januar kam es mit einem Absturz von 17% binnen weniger Tage aber knüppeldick. Ein Großteil der Kursverluste war dem angekündigten Weggang des Finanzvorstands Matthias Zachert geschuldet, der künftig den Chemiekonzern Lanxess führen soll.
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Manchmal fragen uns Börsenneulinge, ob eine Aktie, die 100 Euro kostet, nicht viel „teurer“ als eine 1-Euro-Aktie ist. Auch wenn erfahrene Anleger spontan schmunzeln müssen, weil der Kurs alleine natürlich keinerlei Aufschluss über eine hohe oder niedrige Bewertung gibt – eine gewisse psychologische Wirkung haben optisch hohe Kurse schon.
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Merck führt an der Börse weiter ein Eigenleben. 2009 und 2010 verschlief die Aktie die Hausse, um im Krisenjahr 2011 durchzustarten. Und ausgerechnet jetzt, da der DAX erstmals seit Wochen schwächelt, springt Merck auf ein Allzeithoch.
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Übernahmegerüchte um Stada gibt es eigentlich seit dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Ende der neunziger Jahre an die Börse gegangen ist. Der hohe Streubesitz, das Fehlen eines Großaktionärs, das meist zuverlässige Wachstum bei Umsatz und Gewinn sowie die starke Position auf dem Heimatmarkt müssten in der Tat wie ein Magnet auf Aufkäufer wirken, zumal die Generikabranche als besonders konsolidierungsfreudig gilt. So griffen ausländische Käufer in den vergangenen Jahren schon bei Betapharm, Hexal, Ratiopharm, Schwarz Pharma und der Generikasparte von Merck zu.
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Auch wenn die indische Pharmabranche nicht zimperlich agiert, wenn es um das Aufweichen des Patentschutzes ausländischer Pillendreher geht, gibt es doch einige Kooperationen und Joint Ventures, die die örtlichen Unternehmen einbinden. So hat bspw. auch Merck Serono eine Partnerschaft mit Dr. Reddy‘s (27,86 Euro; 659 157; US2561352038) für den Bereich der Biosimilars (biotechnologisch hergestellte Nachahmerpräparate) geschlossen. Ein heißer Kandidat für einen globalen Markteintritt ist dabei das Arzneimittel Rituxan von Roche. Das Medikament gegen Arthritis und Blutkrebs erwirtschaftet bei den Schweizern einen Umsatz von 7 Mrd. USD und der Patentablauf steht bevor. Eine Biosimilars-Version hat Dr. Reddy‘s bereits in Indien auf den Markt gebracht, was das Verfahren erleichtern sollte. Insgesamt summierten sich die Erlöse mit den Biosimilars in Indien im Geschäftsjahr 2011/12 allerdings erst auf 18 Mio. USD. Pro Jahr soll auf dem Subkontinent aber ein weiteres Produkt hinzukommen. Daneben gibt es noch ein Joint Venture mit Fuji Film für den japanischen Generikamarkt. Zusammen mit Glaxo Smith Kline wollen die Inder bis 2017 außerdem verstärkt in den globalen Schwellenländern Fuß fassen.
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