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Dt. Pfandbriefbank– Kay Wolfs ambitionierter Plan und seine Tücken

Seit Mai 2024 beschleunigt Kay Wolf den Umbau der PBB. Der Rückzug aus den USA wird jetzt forciert, die Konzentration auf profitables Kerngeschäft in Europa soll intensiviert werden. Doch der Paradigmenwechsel birgt noch so manche Stolpersteine.

Klaus Brune,
Logo der Deutschen Pfandbriefbank
Logo der Deutschen Pfandbriefbank © AdobeStock

Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) wird sich vollständig aus dem US-Geschäft zurückziehen. Vorstandschef Kay Wolf kündigte am Mittwoch (18.6.) an, das rund 4,1 Mrd. Euro schwere US-Portfolio bis 2027 „wertschonend“ abzubauen und die frei werdenden Mittel ganz auf Europa zu konzentrieren.

Zudem führe die Bank auch Gespräche über den Kauf einer Mehrheit an einem deutschen Real-Estate Investment Manager (Portfolio im niedrigen einstelligen Mrd.-Euro-Bereich), um Erträge zu diversifizieren.

Was die Aktie am Mittwoch unter Druck setzte, war der durch einen Sonderaufwand mögliche Jahresverlust für 2025. Davon war zuletzt nicht die Rede gewesen, wie unsere Kollegen von DER PLATOW Brief anmerken. Jetzt wird deshalb die Guidance für das laufende Jahr („höherer Vorsteuer-Gewinn“) ausgesetzt wird – die harte Kernkapitalquote von über 14% soll weiter stehen.

Unter Vorgänger Andreas Arndt hatte sich die PBB in eine US-Expansion verrannt, just als Immobilienkrise und Homeoffice das Bürogeschäft insbesondere an Westküste und Chicago belasteten.

Das Problem: Auch heute noch ist der US-Markt mit 14% Anteil am Portfolio nach Deutschland (45%) die zweitwichtigste Region. Büroimmobilien stellen zudem 50% des Engagements, attraktivere Bereiche wie Logistik nur 17%.

Die SDAX-Aktie (4,89 Euro; DE0008019001) wird seit gut zwei Jahren mit rund 25% Bewertungsabschlag gehandelt. Mit einer CET1-Quote von 15% ist die Bank zwar solide aufgestellt, doch der weitere Erfolg hängt entscheidend vom zügigen US-Abbau und dem Fortschritt der Diversifizierung ab.

Wir meiden PBB weiter.

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