Bechtle kann Guidance nicht halten
Das üblicherweise starke Ende des Q2 brachte bei unserem Musterdepotwert Bechtle nicht die erhoffte Auftrags- und Geschäftsbelebung. Entsprechend kassierte CEO Thomas Olemotz am Donnerstag (18.7.) die Jahresprognose ein, was die MDAX-Aktie (40,58 Euro; DE0005158703) auf ein neues Jahrestief drückte.
Die Investitionszurückhaltung der weitgehend mittelständigen Kunden sowie der Behörden hat sich auch zum Ende des Q2 nicht aufgelöst. Im Q2 lag der Umsatz 2% unter Vj., der Gewinn vor Steuern (EBT) mit 83 Mio. Euro deftige 11,5% unter Vorjahr. Für das Gesamtjahr kalkuliert Olemotz jetzt nur noch mit einem Umsatz, EBT und EBT-Marge auf Vj.-Niveau – zuvor war er noch jeweils von einem „deutlichen“ Plus ausgegangen, was bei Bechtle in der Regel 5 bis 10% bedeutet.
Die Analysten waren im Konsens bereits am unteren Ende dieser Range, werden jetzt aber noch einmal 5% reduzieren müssen. Wir hatten die Aktie schon nach den enttäuschenden Q1-Zahlen auf Halten abgestuft (vgl. PB v. 8.5.). Auf Basis der neuen Guidance errechnen wir ein 2024er-KGV von 18, was historisch (10J: 23; Band: 17 bis 30) immer noch sehr attraktiv erscheinen mag. kdb
Doch jetzt muss Bechtle erst einmal das operative Tief hinter sich lassen. Wir bestätigen vorerst unsere „Halten“-Empfehlung mit unverändertem Stopp bei 33,40 Euro.