Rettung für Frankfurter Rundschau
Seit vergangener Woche steht fest: Die traditionsreiche „Frankfurter Rundschau“ hat eine Zukunft. Das Bundeskartellamt genehmigte die Übernahme des insolventen Blattes durch die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH und die Frankfurter Societät GmbH.
Für die Käuferseite waren gleich drei Kanzleien beratend tätig. Hengeler Mueller beriet mit einem Team um die Partner Alf-Henrik Bischke (Düsseldorf) und Horst Satzky (Frankfurt, beide Kartellrecht). Für die arbeitsrechtliche Beratung zeichnete ein Team der Sozietät Gleiss Lutz um die Partner Ulrich Baeck (Frankfurt) und Frank Merten (Stuttgart) verantwortlich. Die Federführung in Bezug auf die eigentliche Übernahme lag bei der Frankfurter Kanzlei GIES Rechtsanwälte, tätig waren Gründungspartner Thomas Gies und Anwalt Lutz Freiherr von Gültlingen (beide M&A/Corporate).
Insolvenzverwalter Frank Schmitt (Kanzlei Schultze & Braun) wurde von der Sozietät Noerr vertreten, die Leitung des Beratungsteams lag bei Stephan Kolmann (Insolvenzrecht, München) und Kathrin Westermann (Kartellrecht, Berlin).
Das Nachsehen hatte damit die türkische Verlagsgruppe Estetik Yayincilik, die ebenfalls ein Übernahmeangebot abgegeben hatte. Estetik Yayincilik wurde dabei von der Sozietät Hogan Lovells begleitet, tätig war ein Team um die federführenden Partner Heiko Tschauner (Restrukturierung/Insolvenzrecht) und Nikolas Zirngibl (M&A, beide München).
Unter der neuen Führung soll die Frankfurter Rundschau neu strukturiert und später auch personell wieder aufgestockt werden. Doch zunächst regiert der Rotstift, von den 450 Beschäftigten in Verlag und Druckerei werden nur 28 übernommen. Sie bilden die neue Stammredaktion der unabhängigen Verlags- und Redaktionsgesellschaft Frankfurter Rundschau GmbH und zeichnen für den regionalen Teil verantwortlich. Der überregionale Mantelteil der Rundschau wird zunächst weiterhin von der Berliner Redaktionsgemeinschaft des bisherigen Mehrheitseigentümers DuMont Schauberg zugeliefert, mittelfristig soll aber eine eigenständige überregionale Redaktion aufgebaut werden. Die neuen Gesellschafter sehen durch die Bündelung von Vertrieb und Anzeigenverkauf durchaus eine Chance, die finanziell schwer angeschlagene Frankfurter Rundschau wieder auf ein wirtschaftlich solides Fundament zu stellen. Zuletzt soll das 1945 gegründete Blatt einen Jahresverlust von 16 Mio. Euro gemacht haben.
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