Nidec sucht neue Herausforderung

Am fernöstlichen Spezialmotorenhersteller Nidec schätzen wir nach wie vor die erfolgreiche und aggressive Akquisitionsstrategie. Verbunden mit früheren Zukäufen will der Konzern insbesondere seine Position in Europa in verschiedenen Bereichen stärken. So wurden seit Jahresbeginn neben zwei Gesellschaften aus den USA ein deutschen Hersteller von Getrieben und ein italienischer Produzent von Ventilatormotoren erworben. Die Größenordnung der jüngsten Akquisitionen bewegt sich auch diesmal bei Umsätzen von 10 bis 20 Mio. Euro, so dass sie für Nidec leicht zu integrieren sind.

Ein weiterer Fokus liegt auf dem Bereich Haushaltgeräte, wo der Schwerpunkt neben Motoren für Waschmaschinen und Trockner auch auf Kühlgeräte ausgeweitet wird. Der Konzern schätzt die Marktgröße auf 170 Mio. Einheiten im Jahr und sieht hier gute Wachstumspotenziale. Zwar steht in vielen Haushalten schon mindestens ein Kühlschrank, aber die technologischen Neuerungen der Vernetzung, wie sie u. a. auch auf der IFA in Berlin gezeigt wurden, könnten den Absatz der Geräte wieder antreiben. Entsprechend nutzen die Japaner die gebotene Gunst der Stunden und kauften im Frühjahr das Kompressor-Geschäft von Whirlpool, einem der weltweit größten Haushaltsgerätehersteller. Ein großer Schritt, denn damit müssen knapp 11 000 Mitarbeiter und ein Umsatz von ca. 1,3 Mrd. US-Dollar bis zum erwarteten Transaktionsabschluss im ersten Hj. 2019 integriert werden.

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06. September 2018