Baltikum – Sowjetisches Erbe belastet

Die drei baltischen Staaten gehören zu den Musterschülern der EU hinsichtlich der wirtschaftlichen Ergebnisse. Sie haben in den vergangenen Jahren einen Wachstumstrend leicht oberhalb von 3% erreicht und gehalten. Grundlage waren eine klare Exportorientierung der Wirtschaft und eine auf Stabilität ausgerichtete Wirtschaftspolitik, die die Staatsfinanzen und die Leistungsbilanz fest im Blick hatte. Die mit der schweren Krise nach 2007 fühlbar gewordenen Kosten von Übertreibungen sind allenthalben noch im Gedächtnis.

Mittlerweile hat der lange Aufschwung Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen. Das Plus bei den Löhnen lag in den jüngsten Jahren über der Wachstumsrate. Die Lohnzuwächse rangierten in allen drei Ländern über 4%, am deutlichsten in Estland mit 4,75% – nach Abzug der Inflationsraten. Darin spiegelt sich die wachsende Knappheit an Arbeitskräften. Dahinter stehen mehrere Faktoren: In den drei ehemaligen Sowjetrepubliken brach wie im gesamten post-sowjetischen Raum mit dem politischen Wandel unmittelbar die Geburtenrate ein, die sich bis jetzt noch nicht erkennbar erholt hat. Sie liegt etwa für Estland stabil bei 60% des Niveaus vor 1989/90. Verschärft wird diese Verknappung durch einen immer noch erkennbaren „mismatch“ zwischen den bei Arbeitskräften vorhandenen und den von den Unternehmen nachgefragten Qualifikationen.

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