Marktausblick

Wie viel Rezession ist eingepreist?

Ohne Zweifel, nach den erfreulichen US-Inflationszahlen vom Dienstag (13.12.) konzentriert sich der Blick der Märkte mit den Fed- (14.12.) und EZB-Sitzungen (15.12.) in erster Linie auf den Kampf gegen die Inflation. Für die weitere Kursentwicklung am Aktienmarkt sind die Auswirkungen der Zinspolitik auf die Wirtschaft aber mindestens genauso wichtig. Wie viel Rezessionsgefahr hat der Markt eigentlich bereits eingepreist? Vielleicht noch nicht genug, sagt der Ökonom und frühere ING-Portfoliomanager Alfonso Peccatiello.

Denn bei einer schweren Rezession mit Unternehmenszusammenbrüchen und hoher Arbeitslosigkeit senkt die Fed historisch gesehen die Leitzinsen innerhalb eines Jahres um 300 Basispunkte (bps.); derzeit preist der Anleihemarkt „nur“ 150 bps. und damit lediglich die Reaktion auf eine „milde“ Rezession bei gleichzeitig klebriger Inflation ein. Auch am Aktienmarkt steckt bislang keineswegs der „worst case“ in den Kursen: In den vergangenen zehn Rezessionsphasen seit August 1957 fielen die Gewinne je Aktie im Schnitt fünf Quartale in Folge und brachen um rd. 30% ein. Am Markt wird aber mit einer deutlich schnelleren Erholung der Unternehmensgewinne gerechnet. Negative Szenarien gehen von einem Gewinnrückgang von bis zu 20% aus. Dass der moderate Zinspfad der Notenbanken nur in eine kurze und milde Rezession münden wird, war der Treibstoff für die jüngste Markterholung seit Ende September.

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