Verbindungstechnik

Norma wird durchgereicht

Ein regelrechtes Kursbeben ist in den vergangenen Wochen und Monaten Norma widerfahren. Anfang Oktober notierte die SDAX-Aktie (17,50 Euro; DE000A1H8BV3) bei rd. 13 Euro so tief wie zuletzt kurz nach dem IPO im Jahr 2011. Wir sind schon seit nunmehr zwei Jahren nicht mehr bei dem Wert engagiert. Allein seit unserem vergangenen Bericht in PB v. 4.10.21 hat sich der Wert halbiert. Schon damals haben wir unseren Lesern zum Abwarten geraten, als der Spezialist für Verbindungstechnik wegen der Lieferengpässe die Prognose kürzen musste. Aber auch die langfristige fundamentale Entwicklung macht wenig Hoffnung auf eine nahende Trendwende: In den letzten drei Jahren hat Norma kein Umsatzwachstum ausweisen können. Unterm Strich stand im selben Zeitraum sogar ein durchschnittlicher Verlust von 15%. Entsprechend fiel die EBIT-Marge zwischen 2018 und 2021 von 15,2 auf 10,4%. Für das laufende Jahr avisiert das Unternehmen eine operative Rendite von 8%.

Nun folgen erste personelle Konsequenzen: Der seit 2019 amtierende CEO Michael Schneider wird zum Jahreswechsel ausscheiden – ein halbes Jahr vor dem Ende seines bis zum 30.6.23 gültigen Vertrages. Als Übergangslösung übernimmt das Aufsichtsratsmitglied Miguel Àngel López Borrego für maximal zwölf Monate. López Borrego besitzt Erfahrungen auf dem Fahrersitz eines Industrieunternehmens: Als CEO der Siemens SA leitete er zuvor ab 2018 die spanischen Aktivitäten von Siemens. Ob die Neubesetzung ausreicht, um Norma wieder auf die Erfolgsspur zurückzubringen, wird sich erst noch zeigen. Ein Einstieg drängt sich trotz historisch niedriger Gewinnbewertung jedoch noch nicht auf.

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