Nord/LB – Bieter für zweite Runde sind ausgewählt
Im Bieterverfahren um einen Einstieg externer Investoren bei der Nord/LB drücken die Eigentümer der von der Schiffskrise schwer gebeutelten Landesbank aufs Tempo. Wie aus einer uns vorliegenden Mitarbeiter-Information des Nord/LB-Vorstands vom 12.10. hervorgeht, hat die Trägerversammlung am vergangenen Donnerstag (11.10.)
das Interessentenfeld auf einen Kreis von „weniger als zehn Investoren“ eingeschränkt, die in den nächsten Wochen Zugang zu einem Datenraum mit detaillierten Informationen über die Bank erhalten sollen. In die demnächst beginnende zweite Bieterrunde haben es demnach mindestens zwei Banken und mehrere Finanzinvestoren geschafft. Darunter dürften sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Helaba sowie die Finanzinvestoren Cerberus und Apollo befinden. Nicht mehr dabei sein soll die LBBW. Bei der nun anstehenden Due Diligence dürfte sich im Verlauf der nächsten Wochen der Interessentenkreis nochmals verkleinern. Möglichst noch vor Weihnachten will Vorstandschef Thomas Bürkle sein Konzept zur Stärkung der Eigenkapitalbasis der Nord/LB präsentieren. Bis dahin soll auch feststehen, mit welchen externen Investoren die Nord/LB ihr Eigenkapital-Problem lösen will. Zuletzt hieß es, die Hannoveraner benötigen bis zu 3,5 Mrd. Euro frisches Kapital. Das Land Niedersachsen als größter Eigner (rund 60%) soll davon 2,5 Mrd. Euro stemmen, während von externen Investoren 1 Mrd. Euro erwartet werden. Bei dieser Verteilung könnte Niedersachsen seine Mehrheitsposition bei der Nord/LB verteidigen. Mit dem Einstieg externer Investoren will das Land gegenüber Brüssel belegen, dass es bei der angestrebten Kapitalerhöhung wie ein privater Investor handelt. Dieser so genannte „Private Investor-Test“ ist notwendig, um den Tatbestand einer staatlichen Beihilfe zu beseitigen.
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