Griechenland entdeckt seine Liebe zum IWF
Noch bis zum nächsten Treffen der Eurogruppe am 15.6. haben die Euro-Finanzminister Zeit, um den IWF zumindest mit einem symbolischen Beitrag zum dritten Hilfspaket für Griechenland zu bewegen, ohne Athen noch vor der Bundestagswahl spürbare Schuldenerleichterungen zu gewähren. Seit der IWF auf finanzielle Zugeständnisse der europäischen Griechenland-Gläubiger pocht, drängt auch Athen auf eine Beteiligung des Währungsfonds am dritten Rettungspaket. Griechenland muss im Juli 7 Mrd. Euro Schulden zurückzahlen.
Als zu Beginn der Griechenland-Krise insbesondere Deutschland auf die Einbindung des IWF in die Rettungsaktion für das schuldengeplagte Hellas drängte, sah Berlin den Währungsfonds vor allem als scharfen Wachhund, der die Griechen disziplinieren sollte. Auch verfügte die Euro-Zone damals noch nicht über eigene Institutionen wie den Euro-Rettungsfonds ESM. Vor diesem Hintergrund versprachen Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble dem Bundestag, dass der IWF auch beim aktuellen Rettungspaket an Bord sein wird. Die nächste Hilfstranche kann Schäubel deshalb nur bei einer IWF-Beteiligung freigeben. Doch vor der Bundestagswahl will Schäuble den Griechen keine Schuldenerleichterungen gewähren. Dabei weiß auch Schäuble, dass die staatlichen Gläubiger Griechenland von einem Teil seiner Schulden befreien müssen, um das Land bis 2018 fit für den Kapitalmarkt zu machen.
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