Metro/Ceconomy – Traurige Unabhängigkeit

Der Wegfall des lästigen Konglomeratsabschlags und die Hoffnung auf mehr Flexibilität und eine klare Fokussierung auf das jeweilige Geschäftsfeld motivierten Olaf Koch dazu, den Metro-Koloss in die neue Metro AG (Lebensmittelhandel) und Ceconomy (Elektronik) aufzuspalten. Seit einem Geschäftsjahr gehen die Schwestern nun getrennte Wege und wie Management und noch härter die Aktionäre, die fast einstimmig Kochs Kurs absegneten, nun zu spüren bekommen, läuft es gar nicht gut.

Die Metro-Aktie verlor seit Jahresbeginn rd. 26%, Ceconomy vernichtete sogar 64%. Keine Spur vom erhofften Wachstum der beiden unabhängigen Konzerne. Für Metro entwickelt sich die Einzelhandelstochter Real immer mehr zum Klotz am Bein. Im Gj 2017/18 knickte der Umsatz um 2,3% auf 7,1 Mrd. Euro ein, wie ein Vorabblick in die Bilanz zeigt. Nach einigen Modernisierungsversuchen (Stichwort Digitalisierung) will Koch die kriselnde Supermarktkette nun verkaufen. Metro soll sich künftig nur noch auf das Großhandelsgeschäft konzentrieren. Doch auch hier hapert es. Vor allem das kriselnde Geschäft in Russland sowie Währungseffekte sorgten für einen Umsatzknick von 1,4% auf 29,5 Mrd. Euro. Insgesamt lag der Konzernumsatz mit 36,5 Mrd. Euro 1,6% unter dem Vj.. Gewinnzahlen legt Metro im Dezember vor. Nach der im April gekappten Prognose wird nur eine leichte EBIDTA-Steigerung erwartet.

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