Daimler – Rasanter Endspurt soll es jetzt richten
In seinen letzten Monaten als Daimler-Chef nimmt Dieter Zetsche noch einmal jede Bodenwelle mit, die der von Dieselgate und internationalem Handelsstreit gezeichnete Automarkt bereithält. Nachdem er vergangenen Freitag schon die zweite Gewinnwarnung binnen vier Monaten aussprechen musste (s. PLATOW v. 22.10.), blieb das negative Börsenecho bei der Vorlage der finalen Q3-Zahlen diesen Donnerstag aus. Im Gegenteil: Der Aktienkurs von Daimler kletterte um gut 2%-Punkte nach oben. Trotz schrumpfender Gewinne (-21% auf 1,76 Mrd. Euro), stagnierendem Umsatz (-1% auf 40,2 Mrd. Euro) und sinkendem Pkw-Absatz im Q3 (-6% auf 559 500 Fahrzeuge) glauben die Investoren weiter an die Wende zum Jahresende.
Diese Hoffnung wiegt auch beim Stuttgarter Management schwer. Die Ausgangslage nach neun Monaten ist allerdings mehr als sportlich. Auch wenn das Konzern-EBIT für das Gj. inzwischen auf 14,3 Mrd. Euro und damit um deutliche 10% eingedampft wurde. Aktuell steht für 2018 bei der wichtigsten Sparte Mercedes-Benz ein Umsatzrückgang von 3% zu Buche. Zetsche will hier zu Jahresende aber das hohe Vj.-Niveau von 94,7 Mrd. Euro erreichen. Vor allem in China sollen diese Wachstumsträume erwirtschaftet werden, erklärt Finanzchef Bodo Uebber in einer Telco. Im größten Auto- und wichtigsten Daimler-Einzelmarkt konnte die Marke mit dem Stern im Q3 denn auch als einziger zulegen (Absatz: +11%). In der Heimat (-13%), Europa (-12%) und den USA (-8%) schlägt derweil das Diesel-Desaster tiefe Kerben ins Ergebnis. Alleine im Q3 fielen dafür Kosten im mittleren dreistelligen Millionenbereich an, wie Uebber jetzt einräumen musste.
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