Sparkassen – Bei Frauenförderung besteht noch viel Luft nach oben
Insiderinnen beklagen „Kumpelei“ _ Dass Frauen in Vorständen von Sparkassen noch in der klaren Minderheit sind, zeigt ein Blick auf harte Fakten (Anteil weiblicher Sparkassenvorstände zuletzt rd. 6%). Dorothea Stabolewski war eine der wenigen Ausnahmen; bis vor Kurzem stand sie sogar ganz an der Spitze der Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen. Im Zuge der Fusionspolitik legte die ehem. Vorstandsvorsitzende ihr Amt zum 30.6. nieder. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass das kleine Institut nahe Wuppertal mit der Kreissparkasse Köln zusammengehen soll.
Stabolewski hat sich bislang stark im Cross-Mentoring-Programm des Rheinischen Sparkassenverbands (#sieistsparkasse) engagiert. Dieses besteht seit vier Jahren. Doch allein mit Mentoring-Initiativen wird man das Gender-Gap nicht schließen. Es handelt sich um ein systemisches Problem, das noch mehr Umdenken bei männlichen Kollegen erfordert. „Als Frau an der Spitze sind und bleiben Sie einsam. Kollegen sind immer in einem Wettbewerb untereinander, aber betreiben auch gern Kumpelei“, gibt uns Stabolewski zu verstehen. Auch sexistische Witze gehörten keineswegs der Vergangenheit an, sagt sie im PLATOW-Gespräch. Zudem falle es vielen Kollegen schwer, im Managementteam eine Lösung gemeinsam zu erarbeiten, insbesondere sich (von einer Kollegin) helfen zu lassen.
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