Munich Re – Ein Hoch auf die Sondereffekte
Rückversicherer lässt gewinnPrognose stehen _ Die Technik des Spannungsaufbaus beherrschen die Konzernkommunikatoren der Munich Re allemal. Vor ein paar Tagen hatte CEO Joachim Wenning noch offengelassen, ob das angekündigte Gewinnziel für 2022 so stehenbleiben kann (s. PLATOW v. 19.10.), schließlich müssen die Münchener für die Schäden aus Hurrikan „Ian“ in den USA wohl eine Milliardensumme auszahlen. Am Freitag dann das große Aufatmen: Es bleibt bei 3,3 Mrd. Überschuss-Prognose. Aber nicht ohne neuerlichen Cliffhanger. Voraussetzung dafür, so die Rückversicherer, seien „derzeit erwartete positive Sondereffekte vor allem im Bereich der Kapitalanlage“. Für den überraschenden Q3-Überschuss von 0,5 Mrd. statt des erwarteten Verlusts sorgte bereits ein weiterer Sondereffekt, diesmal im Gesundheits- und Lebensversicherungsgeschäft der Tochter Ergo.
Damit die Stimmung auf dem anstehenden Branchengipfel in Baden-Baden auch im positiven Bereich bleibt, bräuchte es aber vermutlich noch ein paar Sondereffekte mehr. Laufen bei den Rückversicherern doch schließlich alle Krisen gesammelt auf, mit denen Wirtschaft und Privathaushalte derzeit und in Zukunft zu kämpfen haben, vom Krieg und Klimawandel bis hin zu Cyberrisiken. Dazu kommen Inflationsfolgen, sprich steigende Schadenssummen und höhere Wertpapier-Abschreibungen.
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