Henkel – Schwäche im wichtigen Nordamerika-Geschäft

Dem Konsumgüterriesen Henkel hat es Nordamerika besonders angetan. CEO Hans Van Bylen betont gerne die starke Stellung der Düsseldorfer Markenfabrik (Persil, Schwarzkopf, Somat, Loctite) jenseits des Atlantiks, die er stetig ausbauen will. Auf seiner Shoppingtour hat Van Bylen zuletzt gleich mehrmals einen Abstecher nach Nordamerika gemacht und dort zugekauft. Ausgerechnet dort liegen nun Probleme.

Es ist die einzige Region, in der Henkel bröckelnde Umsätze im Q3 (-0,8%) verkraften muss. Die Lieferengpässe, die das Geschäft im ersten Halbjahr ausgebremst hatten, sind zwar überwunden. Aber die Spätfolgen spürt Henkel noch. So habe der Markenmulti wichtige „Promotion Slots“ einiger Kunden verloren, die nun neu abgeschlossen werden müssen, erklärt Van Bylen auf Nachfrage. Werbeintensive Produkte sind ausgerechnet die günstigen Massenmarken aus dem Beauty & Care- und Laundry-Segment, die ohnehin in der Region deutlich hinter den professionellen Friseurprodukten und den starken Industrieklebern herhinken. Das Klebstoff-Geschäft brummt nicht nur in Übersee. Insgesamt wächst die Sparte Hand in Hand mit starken Industrien wie der Luftfahrt. Durch die breite Aufstellung der Sparte störte auch die Schwäche der Autobranche wenig, erklärt CFO Carsten Knobel. Im Q3 steigt das EBIT von Adhesive Technologies um 2,7% auf 466 Mio. Euro, der Umsatz stagniert. Auch die Sparten-Kollegen Kosmetik und Waschmittel können Konzernweit den Betriebsgewinn um 6,7% verbessern bzw. halten.

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