Parteispenden und Merz – AfD über dem Zenit
Eines muss man der AfD lassen. Sie hat das Parteiengefüge aus den Angeln gehoben. Die entscheidende, möglicherweise aber auch letzte Stufe ihres Erfolgs konnte sie zünden, als sie sich ab 2015 mit der Flüchtlingskrise vor allen anderen des Politik-Geschäfts ein Thema mit Mobilisierungskraft zu eigen machte. Doch jetzt zehren dubiose Parteispenden und ein altes und doch neues CDU-Gesicht an ihren Chancen.
Der Kandidat Friedrich Merz hat mit seinem Programm das Potenzial, viele eingeschworene CDU-Anhänger, die aus Protest mit der Faust in der Tasche AfD gewählt haben, zurückzuholen. Wie konnte es zu diesem CDU-Aderlass kommen? In den vielen Jahren wirtschaftlicher Prosperität unter Angela Merkel gab es keinen Anlass zum Aufstand gegen die Volksparteien. Die allgemeine Zufriedenheit verführte zu Bequemlichkeit. Jedes Profil blieb auf der Strecke. Das endete unter Merkel dreimal in der GroKo, nur einmal unterbrochen von einer am Ende aber glücklosen Ehe von Schwarz-Gelb. Demokratie im Schlafwagen und Hausmannskost bestimmten die deutsche Politik bis zum Ausbruch der Flüchtlingskrise. Im Ausland hatten das Votum der Briten gegen die EU, der Auftritt eines Donald Trump und anderer Spitzen mit neuem Politik-Stil schon früher tektonische Beben ausgelöst, während Deutschland mit seinen GroKos als ruhender Pol galt.
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