Sommer-Dürre lässt K+S nicht los

Die Trockenheit in Deutschland hat für die Kasseler Kali- und Salzschmiede K+S ein Nachspiel. Wegen des niedrigen Wasserstandes der Flüsse hatte der Salz- und Düngemittelhersteller auch im Q3 mit deutlich höheren Transportkosten zu kämpfen. Alleine im Salzgeschäft musste CEO Burkhard Lohr zwischen Juli und September satte 15 Mio. Euro mehr aufbringen, um die Kosten der gerade einmal zu einem Viertel beladenen Schiffe zu decken. Im Kaligeschäft führten Probleme beim Abtransport der Abwässer zu Produktionsausfällen im Werra-Werk, die mit rd. 80 Mio. Euro negativ zu Buche schlagen. Und auch in Nordamerika holpert der Abtransport wegen des Mangels an Trucker-Fahrern, so dass Finanzchef Thorsten Boeckers im Analystencall diese Woche von einer insgesamt viermal so teuren Logistik bei K+S sprach.

Der Bilanz in Kassel tut das alles gar nicht gut. Der Betriebs-gewinn (EBITDA) des MDAX-Konzerns brach im Q3 um über die Hälfte auf gut 36 (Vj.: 77) Mio. Euro ein. Bitter vor allem, da sich das Umfeld sowohl bei Kali als auch beim Salz gerade wieder erholt hat. Der Umsatzsprung um knapp 16% auf 840 Mio. Euro ist denn auch der Lichtblick für das Führungsduo. Höhere Verkaufspreise und die anziehende Produktion im neuen kanadischen Kali-Werk Bethune schüren Lohrs und Boeckers Zuversicht. Doch auch für das restliche Jahr hängt bei K+S sehr viel an Petrus‘ Launen. Bleibt es trocken, sind weitere Stillstandtage an der Werra nicht auszuschließen. Ein zu milder europäischer Winter dürfte wiederum im Geschäft mit Auftausalz Spuren hinterlassen. Lohr siegt sich angesichts der vielen Ungewissheiten dazu genötigt, die Reißleine zu ziehen.

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