Virtuelle Tui-HV – Mit Zitronen gehandelt
Die Entscheidung von Vorstand und Aufsichtsrat, die TUI-HV ziemlich genau drei Jahre nach dem letzten Aktionärstreffen in Präsenz nochmals nur virtuell durchzuführen, hat die Diskussion über die zuletzt geschäftlich wieder sehr erfreuliche Entwicklung des weltgrößten Reisekonzerns überschattet, in gewisser Weise sogar verdrängt. Das ist schade.
Zur Eröffnung der Aussprache wetterten die Vertreter der Kleinaktionäre (DSW und SdK), die eigentlich viel Lob für das alte und neue TUI-Management im Gepäck hatten, unisono und zu Recht über die technischen Schwierigkeiten. So musste die Übertragung längere Zeit unterbrochen werden, wodurch sich der Beginn der Aussprache verzögerte und erst um 14:50 Uhr, knapp vier Stunden nach HV-Beginn, vom Versammlungsleiter und AR-Chef Dieter Zetsche gestartet werden konnte. Das rein virtuelle Format wurde von DSW und SdK als aktionärsfeindlich gebranntmarkt. Vor allem fehle die Interaktion der Aktionäre untereinander. Auch störten sich die Vertreter des Streubesitzes an den durch die Zeitverzögerung der Video-Aufzeichnung entstehenden virtuellen Warteräume und der von Tui zur Überbrückung eingespielten „nervenzerreißenden“ Musik. Die SdK drohte gar, den Vorstand nicht zu entlasten, falls die nächste HV ohne Not erneut nur virtuell durchgeführt werde. Sie sieht in der virtuellen HV nicht ganz zu Unrecht eine Entrechtung des Kleinaktionärs.
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