Luxuslabels – Flaute geht zu Ende

Das Geschäft mit Luxusgütern glänzt, zumindest für einen. Anders als Konkurrent Richemont, der im 1. Hj. des am 1.4. beginnenden Gj. noch knapp 14% Umsatzverlust erlitt, kann LVMH, der französische Mutterkonzern edler Marken wie Louis Vuitton, Dior und Fendi, jetzt mit seiner Quartalsbilanz überzeugen. In den ersten neun Monaten des Gj. kletterten die Verkaufserlöse um 4% auf rd. 26 Mrd. Euro. Ein überraschendes Umsatzwachstum von 6% auf 9,1 Mrd. Euro bescherte den Franzosen das Q3. Der terrorgebeutelte Heimatmarkt Frankreich schwächelt zwar nach den Anschlägen in Paris und Nizza deutlich. Der Ausgleich wird gespeist von der Konsumkraft weiter Teile Europas, der USA und allen voran Asiens (ohne Japan) unter Führung Chinas.

Die Wachstumsstrategie von LVMH konzentriert sich deshalb auf die Volksrepublik. So hat etwa das Uhren-Flaggschiff TAG Heuer, bislang in China wenig bekannt, die Zahl der Ladengeschäfte allein in diesem Jahr auf 80 verdoppelt, weitere sollen folgen. Bekanntheit und Kauflaune sollen zudem durch Sponsorenverträge mit der chinesischen Weltraumbehörde CNSA und der Chinese Super League, dem Pendant zur deutschen Bundesliga, angeheizt werden. Für TAG Heuer-Chef Jean-Claude Biver ist das Timing für Investitionen auf dem chinesischen Markt jetzt ideal, denn viele Konkurrenten sind angesichts des dortigen Abschwungs eher abgerückt. Doch nicht die künftige, auch die bisherige Strategie des Luxuskonglomerats um Bernard Arnault geht voll auf, wie die positive Bilanz zeigt. Mit Zukäufen auf einem sich konsolidierenden Markt stellt sich LVMH seit Jahren breiter auf, kann so Einbrüche in bestimmten Sparten, wie etwa Kleidung, abfedern. Hier schafften auch die Franzosen in den ersten zwei Quartalen kaum Wachstum. Erst in Q3 erholte sich dieses Segment und setzte 5% mehr um. Jüngst fischte Arnault erstmals im deutschen Markt und übernahm den traditionsreichen Kofferhersteller Rimowa.

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