Stefan Sommer – Seitenwechsel voll bittersüßer Ironie
Lange wurde darüber spekuliert, wo der am Bodensee unrühmlich vom Hof gejagte Stefan Sommer als nächstes anheuern werde. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von ZF Friedrichshafen wechselt zum neuen Jahr nach Wolfsburg in den Vorstand von VW. Hier wird der 55-Jährige künftig sowohl den Einkauf als auch das Komponentengeschäft der weltweit 56 konzerneigenen Zuliefererwerke verantworten. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Francisco Garcia Sanz ist das eine deutliche Kompetenzerweiterung, die dem Ex-CEO den Einstieg als einfaches Vorstandsmitglied schmackhafter gemacht haben dürfte. Sein neuer Job gibt aber auch Anlass zum Schmunzeln.
Musste der in der Automobilbranche hoch gelobte Manager bei ZF noch wegen seines allzu großen Investitionsdrangs die Koffer packen, ist er es bald, der seinem ZF-Nachfolger Wolf-Henning Scheider am Verhandlungstisch die Konditionen für VW-Teile aufdiktiert. Eine besseren Denkzettel, als beim weltgrößten Autobauern einzusteigen, hätte Sommer wahrlich nicht wählen können, um seinem Widersacher vom Bodensee, Zeppelin-Stiftungs-Vorsteher Andreas Brand, eins auszuwischen. Allzu lange wird Sommer diesen Triumph allerdings nicht auskosten können. Dem Fan lockerer Hierarchien werden in Wolfsburg die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch bei den Kosten mindestens ebenso genau über die Schulter gucken wie die ZF-Stiftung am Bodensee.
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