Der „Eismann“ kommt, nur zu wem?
Jahrzehntelang brachten der Satz, „der Eismann kommt“ Kinderaugen in der ganzen Republik zum Leuchten, kündigten sie doch die Tiefkühllieferung des gleichnamigen Logistikers an. Neben Branchenprimus Bofrost (Umsatz: 730 Mio. Euro) brachte das Unternehmen aus dem Rheinland tiefgefrorene Lebensmittel frei Haus zu den Kunden. Die goldenen Zeiten von einst sind inzwischen einem hart umkämpften Wettbewerb gewichen, in dem Lieferangebote von Lebensmittelhändlern wie Rewe oder Online-Giganten Amazon nach vorne drängen. Für Eismann hat das jetzt Folgen: Mehrheitseigentümer Gilde hat genug vom Marktdruck und will den etablierten Heimlieferdienst loswerden. Entsprechende Berater sind bereits auf der Suche, heißt es. Bis Sommer kommenden Jahres soll der Verkauf spätestens über die Bühne gegangen sein.
Bei den Mettmannern wiederholt sich damit die Geschichte. Bevor das Unternehmen den niederländischen Finanzinvestor 2011 für sich gewinnen konnte, war Eismann nach kurzem Intermezzo beim Schweizer Konsumgüterriesen Nestlé durchs Raster gefallen. Zwei Jahre nach Erwerb der Eismann übergeordneten Schöller Holding wurde der Lieferdienst 2004 hier aus dem Portfolio gestrichen, weil er nicht in die Strategie passte. Fortan sicherten Finanzinvestoren wie Gilde die unternehmerische Unabhängigkeit. Schlechte Zahlen sollen es nach Aussagen von Geschäftsführer Frank Hoefer nicht sein, die den Niederländer aus seiner Beteiligung jagen. Für 2018 rechnet Hoefer mit einem EBITDA von 15 Mio. Euro.
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