Merck startet Bieterrennen um Consumer Health
Die Pipeline des Pharmakonzerns Merck mag zwar nach zehn Jahren Dürrezeit wieder gefüllt sein, doch bis sich neue Medikamente versilbern lassen, vergehen Jahre. Noch investiert Merck daher massiv in F&E. Das drückt auf die Bilanz und ist zudem nicht die einzige Baustelle in Darmstadt. Negative Währungseffekte machten im Q3 das organische Umsatzplus in den Sparten Life Science und Health Care zunichte. Beide Bereiche kamen nur auf Minizuwächse knapp über 1%. Zudem bereiten eine sinkende Nachfrage nach einstigen Kassenschlagern (Rebif, Erbitux) und der starke Gegenwind im Bereich Flüssigkristalle Vorstandschef Stefan Oschmann Sorge. Tatsächlich steckt hinter der „Normalisierung der Marktanteile“, wie es der CEO euphemistisch umschrieb, das ernste Problem, dass Mercks Pole-Position in Sachen flüssigkristallbasierter Produkte wie Displays durch asiatische Konkurrenz zerbröselt. Im Q3 rutschten die Umsätze bei Performance Materials um 5,3% auf 611 Mio. Euro ab.
Insgesamt kam Merck nicht vom Fleck. Der Umsatz stagnierte bei 3,7 Mrd. Euro. Auch die für Merck wichtige Ertragszahl EBITDA vor Sondereffekten fiel um 8,3% auf 1,1 Mrd. Euro. Unterm Strich konnten die Darmstädter zwar deutlich auf 645 Mio. Euro zulegen (+41%). Dazu verhalf jedoch in erster Linie der Verkauf der Biosimilars-Sparte an den Branchenkollegen Fresenius.
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