Deutsche Post – Steueroase auf Bermuda historisch gewachsen
Was den „Investigativ“-Journalisten der „Paradise Papers“ nicht gelungen ist, hat PLATOW bei Deutsche Post DHL Group nachgeholt. Eine Antwort zu finden, warum der deutsche Post- und Logistikkonzern seit mehr als 20 Jahren auf der Atlantikinsel Bermuda mit Marias Falls Insurance eine eigene Assekuranz betreibt. „Um Steuern zu sparen, jedenfalls nicht“, entgegnet uns Finanzvorständin Melanie Kreis anlässlich der Präsentation der Q3-Zahlen, die auf Grund der Klimakonferenz in Bonn ausnahmsweise nach Frankfurt verlegt worden war.
Für die Managerin hat Bermuda, wo im Übrigen auch viele andere Assekuranzen ihren Standort hätten, rein versicherungsregulatorische Gründe. Die Atlantikinsel ist heute eine der bedeutendsten Versicherungsstandorte weltweit. Dort werden in der Regel Selbstfinanzierungskonzepte über so genannte Captive (Rück-) Versicherungsunternehmen umgesetzt. Über die dort ansässige Firma versichert die Deutsche Post kleinere Einheiten wie Fracht, Autos und Laster. Größere Objekte wie Flugzeuge würden extern versichert, erklärt uns die Finanzchefin am Rande der PK. Auch Konzernchef Frank Appel sieht darin nichts Kritisches. Jeder eingesparte Cent werde ohnehin wieder investiert, wovon die Steuerbehörden in allen 220 Ländern, in denen die Deutsche Post aktiv ist, profitieren.
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