Bertelsmann – Frontalangriff abgewehrt
Nur wenige Unternehmen sind den disruptiven Einflüssen der Digitalisierung und dem damit einhergehenden veränderten Verbraucherverhalten so sehr ausgesetzt wie Bertelsmann. Und dies schon seit über einem Jahrzehnt. Den Medienkonzern aus Gütersloh traf es gleich an drei Fronten:
1. Im Musikgeschäft mit BMG. Tonträger waren über Nacht out. Bereits 2008 antwortete Bertelsmann und gründete die neue BMG mit einem völlig anderen, auf Dienstleistungen für Künstler basierenden Geschäftsmodell. 2. Gruner + Jahr, die Cashcow vieler Jahre, ging mit der Anzeigenflaute in den Printmedien und dem Siegeszug der Digitalkanäle in die Knie. 2014 übernahm Bertelsmann das Hamburger Verlagshaus ganz und holt dort seither die Digitalisierung nach, die Konkurrent Axel Springer unter Mathias Döpfner viel früher startete. 3. Die Buchclubs blieben als Keimzelle von Bertelsmann in der DirectGroup lange erhalten, obwohl auch ihnen die Veränderungen durch den elektronischen Handel und bei den Lesegewohnheiten schwer zusetzten. Erst 2011 zog Bertelsmann hier die Reißleine.
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