Datenleck – Weckruf für Jedermann

In den Hintergrund rückt, dass der Datendieb die Informationen spaßig verpackt als Adventskalender über Twitter bereits seit Anfang Dezember sukzessive geleakt hatte, ohne damals aufzufallen. Ein massiver Eingriff in die Privatsphäre lässt sich nicht bestreiten (sollten die Daten echt sein). Und schnell wettern Kritiker und beklagen das digitale Ödland in Deutschland bei Staat und Unternehmen. Zu wenig Investitionen in IT-Infrastruktur, zu wenig Expertise in den Unternehmen und geringe Achtsamkeit auf Cyberkriminalität. In Sachen Digitalisierung ist die Bundesrepublik sicher kein Vorreiter. Doch während Angriffe auf das Regierungsnetz (Anfang 2018) oder auf die Produktionsstätten von DAX-Konzernen (Sommer 2017) durchaus zur Kritik berechtigen, ist der neue Vorfall doch eher ein Beleg für den sorglosen Umgang des gemeinen Internet-users mit sensiblen Informationen. In erster Linie habe der Datendieb systematisch Unsicherheiten und Schlampigkeit ausgenutzt, so ein Sprecher des Chaos Computer Clubs. Das Potpourri an Informationen lege den Schluss nahe, dass mit viel Fleißarbeit mehrere verschiedene Quellen gehackt wurden, erklärt IT-Experte Christoph Fischer. Trotz prominenter Opfer ist der Datenklau ein Weckruf für Jedermann, umsichtig mit persönlichen Informationen im Netz umzugehen, mahnt ein Sprecher des IT-Verbands Bitkom im PLATOW-Gespräch.